Wenn du einen Kommentar hast, eigene Anekdoten, gute Bücher, Widersprüche oder Ähnliches, bist du herzlich eingeladen, mir eine Email zu schreiben. Schreib mir an me@saschafast.de.
Wenn du dich auf einen Abschnitt des Buchs beziehst, nutze die Kennung. Jeder Abschnitt hat eine. Sie ist eine zwölfstellige Zahl, der ein Paragraphenzeichen voransteht (manchmal vergesse ich das.. Aber diese Zahlen sind grundsätzlich Kennungen für Abschnitte). Also:
“Hey Sascha, ich habe etwas im Hundebuch gelesen. Die Kennung ist 202201151134. [Füge Meinung, Kritik, Lob ein].”
Das ist der Deal: Ich antworte nach bestem Wissen und Gewissen. Du nennst mir die Kennung des Teils, auf den du dich beziehst. Nenn mir immer alle Kennungen, wenn du dich auf mehr als nur einen Teil beziehst. Nennst du mir keine Kennung, gibt es keinen Deal und ich antworte nicht.
§202201150958
Das Hundebuch erfüllt mehrere Rollen:
Erstens: Es dient als Testlauf für einen Prozess, der in meinem Zettelkasten als “Schreiben in der Öffentlichkeit”. Wenn meine Gesamteinnahmen die kritische Masse erreicht haben, werde ich meine Gewinnmarge bei Veröffentlichungen und Veranstaltungen herunterfahren. Sagen wir, ich als Aktienkönig oder gar -kaiser, bin auf einmal reich wie ein Schweizer Bänker. Dann veröffentliche ich nur noch zum Selbstkostenpreis. Das Gleiche gilt aber auch, wenn aus (regelmäßigen Spenden), Werbeeinnahmen (lol…), Sponsorings (Doppel-lol), Buchverkäufen usw. ein ausreichendes Einkommen entsteht. Noch habe ich keine Budget gemacht, kann also nicht sagen, wie viel zusammenkommen muss. Aber jeder, der mich kennt, weiß, dass ich eigentlich nichts will außer ein Homegym, Bücher und fünf Merino-T-Shirts (4 habe ich schon). Tritt dieser Fall ein, werde ich alle geeigneten Bücher so in meinen Arbeitsablauf integrieren, dass sie auch öffentlich und online zugänglich sind. Eines meiner Fernziele ist, dass ich grundsätzlich so arbeite: Open Access.
Zweitens: Es ist ein Liebhaberprojekt. Es ist mein Kindheitstraum, einen eigenen Hund zu haben. Er ist ein Überbleibsel davon, dass ich in der Grundschule und Unterstufe so in die Tierwelt vernarrt war, dass meine Familie der festen Überzeugung war, dass ich einen Beruf ergreifen würde, der mit Tieren zu tun hat. Meine Liebe und Faszination für die Tierwelt ist geblieben. Meine Liebe zum Hund ebenfalls. Doch der Tierschutz hat in meinen Traum geschissen. Meine Hündin Lëini ist der klassische Tierschutzverarschehund: Derjenige, der sie mir vermittelt hat, hat sowohl Vertrauen missbraucht, als auch meine Unvermögen als relativer Hundeanfänger, Hunde einzuschätzen, ausgenutzt, um mir den Hund zu vermitteln.
Das hat zu folgenden Dingen geführt:
Ich schreibe also mit einer großen Liebe zu Hunden und meiner Hexe. Aber ich schreibe äußerst ungeschönt, vielleicht sogar mit etwas zu negativ über einige Aspekte des Hundes und seine Haltung. Aber ich schreibe ein Buch, dass ich selbst lesen wollen würde.
Meiner Erfahrung nach reagieren Hunde darauf, wenn Menschen eine starke Persona aufgebaut haben. Das ist bei uns Menschen nicht anders. Menschen, die eine starke Persona haben, wirken auf uns unehrlich, unaufrichtig, unsicher und/oder allgemein nicht vertrauenswürdig.
Allerdings haben wir Menschen eine besondere Toleranz für Menschen mit starker Persona, weil wir gewöhnlich selbst eine Persona vor uns hertragen. Wir Menschen spielen gewissermaßen eine Art soziales Pokerspiel und sind mit den Regeln vertraut. Wir sind gewissermaßen talentiert und geübt darin mit vertrauensunwürdigen Menschen zu interagieren. Wir haben die Sicherheit des Geübten.
Hunde haben dagegen keine Persona. Der Unterschied zwischen einer öffentlich zur Schau gestellten Maske (Persona) und einem dahinter versteckten Selbst ist von ihnen nicht verstehbar. Was sie aber sehen, ist eine widersprüchliche und vertrauensunwürdige Person. Das heißt nicht, dass diese Person böse ist. Ein Mensch, der unsicher ist und gelernt hat, seine Unsicherheit zu überspielen, weckt das Misstrauen von Hunden genauso wie der falsche Fuffziger.
Das Verhalten des Hundes hängt natürlich von seinen Anlagen ab. Einige Hunde halten misstrauisch Abstand. Andere Hunde suchen Kontakt und versuchen auf ihre Weise zu lösen, was ihnen widersprüchlich scheint: Spielen, verbellen, anraufen, vorsichtig und schreckhaft nähern und so weiter.
Das ist meine Deutung davon, dass Hunde ungewöhnlich gut auf mich reagieren. Als Mensch ecke ich häufiger an, weil ich nicht viel Persona habe. Einige Menschen mögen das (“Bei Sascha weiß man immer, woran man ist.”), andere Menschen, die besonders viel Wert auf ihre Persona legen, mögen das nicht. Aber Hunde reagieren ungewöhnlich positiv auf mich. Auch meine Hündin ist mir gegenüber extrem schnell aufgetaut, obwohl sie äußerst misstrauisch ist.
Meine Cousine ist ebenfalls ein Mensch, der einfach ist, wie sie ist. Dazu noch ist sie ein ruhiger und lieber Mensch. Bei niemandem außer mir, ist meine Hündin schneller aufgetaut.
Draußen gibt es nur zwei Menschen, die Lëini anfassen können: Beides sind ältere Männer, die ruhige, nette Männer sind, aber vor allem einfach sind, wie sie sind. Vor Frauen hat sie tierschutzhundtypisch weniger Angst, aber auch hier zeigt sie eher Ignoranz und bei keiner Frau (bisher) zutrauliches Verhalten. Ein Mann mittleren Alters, bei dem man es nicht vermuten würde, findet sie auch gut und hat sich noch nie misstrauisch gezeigt. Man würde es nicht vermuten, weil er lauter und grober Holzkopf ist. Aber er ist eben ehrlich, direkt ohne jede Maske.
Für Persönliches vgl: Meinen Hund